Das Januarloch - kulinarisch, sportlich, literarisch

So ist der Januar. Das Bankkonto sackt durch Festtagsausgaben auf den Nullstand ab. Dafür steht der Bauchumfang nach opulenten Tagen auf Höchststand. Und die durch den Jahreswechsel heraufbeschworene Selbstbesinnung stimmt uns nachdenklich. Wir stecken im Januarloch!

 

Da bieten sich drei Lösungsmöglichkeiten an. Erstens schonen wir die Kasse mit günstigen Rezepten. Zweitens machen wir voll auf BMW (Bauch Muss Weg) und drittens nehmen wir zur Hebung der guten Laune ein passendes Buch zur Hand.


Statt Bisque de Hommard Kartoffelsuppe


Bei Ebbe in der Kasse muss nicht gleich gedarbt werden. Mit der richtigen Rezeptwahl kann viel gespart werden.

 

Der Schmorbraten Argentina ist in meiner Familie ein richtiger Renner geworden. Der Metzger war der Meinung, aus Siedfleisch liesse sich kein Braten machen. Falsch! Durch das lange Schmoren wird das Fleisch wunderbar zart und die Sauce sehr kräftig. Das Rezept stammt aus einem sehr alten Heft "En Guete" des Metzgermeisterverbands. Es wird bei uns seit den 70er-Jahren immer wieder zubereitet - unabhängig vom Kassenstand.

 

Die Kosten für diesen Sonntagsbraten liegen bei rund fünf Franken pro Person. Von Februar bis Dezember erhöhen wir jeweils den Fleischanteil auf 800 g. Das liegt nach dem Januarloch schon drin.

Unter dem Titel "Wie kocht mann billig" finden sich bei guteküche.ch Tips vom Einkauf bis zu einer grossen Rezeptauswahl. Auch lecker.de führt eine Rubrik eigens für preiswerte Rezepte. Am schönsten ist aber immer noch die Methode: in den Kühlschrank schauen und was drin ist in die Pfanne hauen.



BMW .... jetzt aber: Bauch muss weg!

Der festtäglich gestiegene Bauchumfangs gibt mir Anreiz, sportlich wieder aktiver zu werden. Das Trainingsprogramm sollte natürlich einfach sein und nicht zu viel Zeit beanspruchen. Als erstes bietet sich an, statt Rolltreppe oder Lift die Treppen zu benützen, statt mit dem Auto mit dem Fahrrad gehen, zwei Stationen vor dem Ziel aus dem Tram aussteigen und den Rest zu Fuss gehen usw.

 

Einfach und ohne Hilfsmittel durchzuführen sind auch folgende Vorschläge:

 

Das Thera-Band ist eine Kraftmaschine im Taschenformat. Auf der Homepage des Herstellers wird die Anwendung des Bands beschrieben und Anleitungen für Übungen heruntergeladen werden.

 

Einige Thera-Band-Übungen sind in Youtube zu sehen.

 

Eine weitere Festtagsspeckvernichtungsmöglichkeit wird durch die App 7-Minute Workout mit Videos aufgezeigt. Es wird ein individueles Übungsprogramm erstellt, das dem Trainingsstand immer wieder angepasst werden kann. Das tolle daran: 7 Minuten täglich genügt! Das Programm ist englisch, wobei die Videos von sehr guter Qualität sind und Englischkenntnisse nicht oder nur minimal benötigt werden.

 

Wer lieber ganz ohne Geräte trainiert, finde auf der Homepage von Peter Juhle sehr gute Tips. Die Übungen sind gut beschrieben und gegliedert in Fitness- und Dehnübungen.

 

So, und jetzt aber ran. Ich bin gespannt, wie lange ich durchhalte!

Lachen beim Lesen

Lesen im Januarloch tut immer gut. Ich empfehle drei Bücher. Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand von Jonas Jonasson ist seit Monaten auf der Bestsellerliste. Es ist in einem süffigen, einfachen Stil geschrieben und regt sehr zum Lachen an. Leichte, aber gute Kost. Sten Nadolnys Gott der Frechheit ist ebenfalls amüsant und zugleich auch tiefgründig. So wurde ich von den griechischen Göttern noch nie an der Nase rumgeführt. Im Buch Der Fall Jane Eyre sorgt die Literatur Agentin Thursday Next dafür, dass die englische Literatur unverfälscht bleibt. Zu diesem Zweck steigt sie schon einmal in ein Buch hinein und rückt die Dinge wieder ins Lot. Das Buch ist spannend und macht Spass. Wer Jane Eyre schon gelesen hat, hat doppelte Freude und mit etwas Sinn für das Surreale vervielfacht sich das Vergnügen noch. Hier die Klappentexte zu den Büchern:

Eigentlich hat Allan Karlsson allen Grund zum Feiern: Er wird 100 Jahre alt. Das Problem ist nur, dass er im Altersheim festsitzt, noch alle Fünf beisammen hat und sein Körper sich weigert, das Zeitliche zu segnen - und zu allem Überfluss hat sich auch noch der Bürgermeister samt Presse angekündigt. Allan hat auf all das überhaupt keine Lust. Er steigt kurzerhand aus dem Fenster und verschwindet - zum Busbahnhof. Dort soll er nur kurz auf den Koffer eines jungen Mannes aufpassen, doch als der Bus einfährt, beschließt Allan, den Koffer (der zum Glück Räder hat) mitzunehmen - nicht ahnend, dass sich darin keineswegs die erhoffte Wechselkleidung, sondern 50 Millionen Kronen aus Drogengeschäften befinden. Und mit einem Mal sind nicht nur Polizei und Presse hinter dem Hundertjährigen her, sondern auch die schwedische Mafia. Allan denkt jedoch gar nicht daran, die Millionen zurückzugeben und reumütig ins Altenwohnheim zurückzukehren. Niemals! Das ist der Auftakt zu einer abenteuerlichen Reise: Allan gewinnt durchaus gleichgesinnte Freunde - mit dem 70-jährigen Gelegenheitsdieb Julius lässt er die Leiche des Kofferbesitzers verschwinden, der reiche Imbissbudenbetreiber Benny wird ihr Chauffeur und auch die Besitzerin eines entlaufenen Elefanten schließt sich ihnen an, will ihre Sonja auf der Flucht aber nicht zurücklassen.

Hermes, der Bote zwischen den Welten, Gott der Kaufleute, der Diebe und der geraubten Küsse, wird 1990 nach 2187 unbequemen Jahren aus der Gefangenschaft befreit - von Hephäst, dem Gott der Vulkane. Zeugin dieses seltsamen Vorgangs ist Helga, eine junge Touristin aus Sachsen-Anhalt, in die sich Hermes prompt verliebt. Staunend folgt er ihr in wechselnden Gestalten überallhin, durch Mitteleuropa und Nordamerika. Er schlüpft in die Köpfe von Neurochirurgen, Rap-Musikern oder Graffiti-Künstlern und gewinnt die Erkenntnis, daß das lebenswichtige Element der Frechheit, von dem nur Zynismus und Skrupellosigkeit überlebt zu haben scheinen, wieder in etwas Göttliches zurückverwandelt werden muß...

Geheimagentin Thursday Next, Spezialgebiet Literatur, steht vor einer ihrer größten Herausforderungen. Niemand anderes als der Erzschurke Acheron Hades hat Jane Eyre aus dem berühmten Roman von Charlotte Brontë entführt, um Lösegeld zu erpressen. Eine Katastrophe für England…



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