Leaf to Root

In unserer Bibliothek ist mir das Buch "Leaf to Root" sofort aufgefallen. Es besticht durch seine sehr ästhetische Gestaltung, hervorragende Fotografien und aussergewöhnliche Rezepte.

 

Ich blätterte das Buch durch. Dahlienknolle, Weisskohlstrunk, Kürbisschale... Das soll ich essen? Sind Dahlienknollen nicht giftig, Kohlstrunk hart wie Stein und Kürbisschale zäh wie Leder?

 

Mit dem Buch unter dem Arm verlasse ich die Bibliothek und bin gespannt darauf, ob die Rezepte kulinarisch halten, was die schönen Bilder im Buch versprechen.


Weil wir im Garten dabei sind, die Dahlienknollen zum Überwintern auszugraben, drängt sich das Rezept "Lauwarmer Rosenkohl-Dahlienknollen-Salat" geradezu auf. Mit grosser Skepsis machen wir uns ans Kochen. Der Biss in die gesäuberte Knolle ist wider Erwarten angenehm, saftig und leicht süsslich. Der Salat ist schnell zubereitet. Dahlienknolle, Rosenkohl und Dörraprikosen harmonieren ausgezeichnet.

 

Ein besonderer Genuss ist das Kürbisrezept. Statt der schwarzen Kichererbsen verwenden wir die Büchse aus unserem Küchenschrank. Das leicht angepasste Rezept schmeckt ausgezeichnet. Rezepte sind schliesslich Ideen und Inspirationen die durchaus der Vorratskammer oder eigenen Vorlieben angepasst werden dürfen. Dazu regt das Buch geradezu an.

 

Fotografie © Sylvan Müller, AT Verlag / www.at-verlag.ch


 

Als Nächstes machen wir uns an den Weisskohlstrunk. Auch dazu sind bei uns nicht sämtliche Zutaten vorrätig. So ersetzen wir die fehlenden Silberzwiebeln durch in Streifen geschnittene getrocknete Tomaten und die schwarzen Nüsse durch Baumnüsse. Nie hätte ich gedacht, dass ein Kohlstrunk eine Delikatess sein könnte!

 

Fotografie © Sylvan Müller, AT Verlag / www.at-verlag.ch


"Leaf to Root"  ist ein echter Fundus an Informationen. Im Hauptkapitel des Buches werden verschiedene Facetten des Root-to-Leaf Konzepts beleuchtet. So erhält der Leser  beispielsweise  Einblick in die Küche von Spitzenköchen, in die Arbeit des dänischen Bauern Sören Wiuff und in Erkenntnisse aus der Forschung. Interessant sind auch die Erläuterungen der Sensorikerin Christine Brugger, die die "Second Cuts", also spezielle Gemüseteile, verkostet und beschreibt. Am Schluss des Buches gibt es ein Kompendium, welches unter anderem der Frage nachgeht, welche Teile von Früchten und Gemüsen essbar sind, wie sie früher zubereitet wurden und wie Sptizenköche mit "Second Cuts" umgehen.


Fazit

Unter den vielen, wie Pilze aus dem Boden schiessenden Kochbüchern ist "Leaf to Root" ein Trüffelpilz. Dies dank der professionellen Zusammenarbeit von Esther Kern (Food-Journalistin/Autorin/Gemüsescout), Pascal Haag (Vegi-Koch und Rezeptentwickler) und Sylvan Müller (Fotograf). Umfassende Information, Einfachheit und Originalität der Rezepte, nützliche Links, ästhetische Gestaltung machen jedem Hobbykoch Freude.


Das Buch

Leaf to Root

Gmüse essen vom Blatt bis zur Wurzel

 

Text:
Esther Kern,

www.estherkern.ch, www.waskochen.ch

 

Rezepte:
Pascal Haag, Zürich, www.pascalhaag.ch

 

Fotografie:

Sylvan Müller, Kriens, www.sylvanmueller.ch

 

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ISBN 979-3-03800-904-7

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www.leaf-to-root.com

www.at-verlag.ch

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Tip (Mittwoch, 06 November 2019 17:55)

    Wenn du auf das Buch klickst öffnet sich eine Leseprobe.